Kale&Me (Teil 2) – Macht nicht glücklich(er), aber durchaus befreiter

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Veröffentlicht am 21. März 2018 In sportlich
Kale&Me (Teil 2) – Macht nicht glücklich(er), aber durchaus befreiter

 

Hara hachi bu – überraschende Erkenntnisse nach meiner allerersten Fastenkur

 

So ein Käse… ist nach 10 Tagen wieder ein Genuss.

 

Die von mir gewählte Einleitung lässt vielleicht vermuten, dass ich meine zurückliegende Erfahrung mit der „Kale&Me Saftkur“ im Gesamtfazit auf Stirnrunzeln und Unverständnis beschränken würde. Diesem Eindruck möchte ich jedoch hier gleich widersprechen. Es war eine Erfahrung – und zwar nach 37 Jahren tatsächlich meine allererste im Zusammenhang mit dem viel diskutierten Thema Fasten. Ich halte fest: Meine Teilnahme an der „Frühlings-fit Team-Challenge” von zett STYLE war lehrreich, für mich zuweilen überraschend aufschlußreich und in ihrem Endergebnis einzustufen mit dem Prädikat „wiederholungswürdig“.

 

Wie bereits im letzten Blogbeitrag (Kale&Me – Der Grünkohl und ich) ausführlich von mir beschrieben, war ich zwar sofort bereit an der Saftkur teilzunehmen, aber zu Beginn doch eher zurückhaltend bezüglich meiner Erwartungen an die Wirkungskraft dieser Kur. Selbstdisziplin in Bezug auf lieb gewonnenen Essgewohnheiten sowie Auswirkungen auf intensives Ausdauertraining waren die beiden Schwerpunkte, die bei mir während der neun Tage andauernden Kurzeit auf den Prüfstand gestellt wurden. Mit durchaus überzeugendem Ergebnis!

 

Leckere Ergänzungen zu jeder Tageszeit

 

Zunächst das Wichtigste: Die sechs im Rahmen der Kur zur Verfügung gestellten, kaltgepressten Säfte schmecken (fast alle) ziemlich gut. Sicherlich ein gewichtiges Kriterium für den Erfolg einer jeden Fastenkur. Bis auf die kleine Ausnahme des „Kalvin Kale“-Saftes (Flasche Nr. 5), der durch die Mischung von Grünkohl, Staudensellerie und Spinat mit Gurke, Apfel und Zitrone nicht immer gleich einer Gaumenfreude gleich kam, hatte Kale&Me keinen geschmacklichen Totalausfall angeliefert. Das Highlight am Abend war die schicke Flasche Nr. 6, „Amy Almond“ mit Mandel, Dattel, Wasser und Salz… schmeckt wie Cerealienbrei am Morgen. Lecker!

 

Tatsächlich hat sich dadurch der Appetit nach Käse- und Milchprodukten (normalerweise meine köstlichste Leidenschaft), nach warmen Brötchen am Wochenende, nach Schokolade und anderen Süßigkeiten sowie nach einem wohlverdienten Feierabendbierchen doch sehr in Grenzen gehalten. Es ist nicht so, dass ich diese Leckereien fortan verschmähen werde, aber ich habe sie über die letzten neun Tage hinweg schlichtweg nicht ernsthaft vermisst. Ist das etwa der Faktor Gewohnheit, der einen im Zuge dieser Erkenntnis bloßzustellen versucht?
Es gab letztlich nur zwei Situationen, in denen ich mich gefragt habe, warum zum Teufel ich mich bloß darauf eingelassen habe: Dienstagabend das obligatorische Proben-Radler bei Samba Universo und der widerwillige Verzicht auf Zetti Knusperflocken beim sonntäglichen Winterpicknick in der Heide. Na ja, und die diversen Anfangsschwierigkeiten in den ersten drei Tagen, in denen mich das Hungergefühl versucht hat, in die weichen Knie zu zwingen.

 

Saftiges Fasten und intensives Training – geht das?

 

Martin Fobe Winterlauf

Zu meiner völligen Überraschung hat sich die Saftkur nahezu überhaupt nicht auf meine derzeit laufenden Marathonvorbereitungen ausgewirkt. Während der Tage seit Beginn der Kur habe ich zwei kurze, sehr intensive (∼70min) sowie eine recht lange Laufeinheit (∼180min) absolviert. Insbesondere in Bezug auf den langen Kanten am Wochenende war ich mir fast sicher, dass ich früher oder später Einbrüche aufgrund von Energiemangel hinnehmen müsse und bereitete mich dementsprechend akribisch auf diese Einheit vor (durch die Mitnahme von ausreichend Flüssigkeit ergänzt um zwei Bananen und mehrere Naturfruchtriegel). Sichtlich bemüht, meinem Körper in Aktion wirklich alle 15 Minuten etwas Nahrhaftes zuzuführen, hat er mich erstaunlich sorgenfrei durch den Schnee bis zurück aufs heimische Sofa getragen. Dafür bin ich ihm sehr dankbar und nebenbei erstaunt darüber, dass die Kale&Me Saftkur auch mit hoher körperlicher Belastung vereinbar ist. Allerdings rate ich dringend dazu, es überlegt anzugehen und vorsichtig auszutesten! Es gibt jedoch genügend Anlass zur Berücksichtigung in meinen zukünftigen Trainingsplanungen…

 

Fasten und Gewichtsreduktion

 

Ganz nebenbei hat sich der Verzicht auf feste und schwere Kost natürlich auch auf die Skala der Personenwaage ausgewirkt. Sie zeigte am Ende rund drei Kilo weniger an als zu Beginn. Ich mache mir nichts vor und denke, dass ich diese jetzt dauerhaft los bin (die werden genauso schnell wieder drauf sein). Aber beim anstehenden Wettkampf in knapp drei Wochen muss ich sie höchstwahrscheinlich nicht mit über die Ziellinie schleppen. Spitzen Nebeneffekt!

 

Weniger ist so manches Mal mehr

 

Alles in allem bin ich sehr zufrieden mit dem Ergebnis meiner persönlichen Ernährungs-Testphase und bin überzeugt, dass ich es in ein paar Monaten mal wieder für ein paar Tage in mein Leben einbauen werde. Bis dahin werde ich wieder genüsslich in ein Stück Hartkäse beißen und versuchen, in Zukunft mehr nach dem japanischen Gesundheitsgeheimnis zu leben:

 

„Hara hachi bu“ – ist ein Ausspruch dafür, sich immer nur zu maximal 80% satt zu essen.

 

 

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